Die Kampagne „What's on your table?“ geht gegen gefälschte Lebensmittel und Getränke vor

Das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) warnt vor der Gefahr, die von gefälschten Lebensmitteln und Getränken in der Europäischen Union ausgeht. Die Kampagne #WhatsOnYourTableEU des Amtes, die in allen 27 Mitgliedstaaten durchgeführt wird, zielt darauf ab, die Verbraucher zu sensibilisieren und vor gefälschten Lebensmitteln und Getränken zu schützen.

Softdrinks
© Bild von Alexander Lesnitsky auf Pixabay
23.06.2025
Quelle:  Firmennews

Hintergrund der Kampagne
Die Initiative erfolgt vor dem Hintergrund aktueller Berichte, die zeigen, dass Produktfälschungen im Lebensmittel- und Getränkesektor nach wie vor ein erhebliches Gesundheitsrisiko für die Verbraucher darstellen und gleichzeitig die europäische Wirtschaft sowie das kulinarische Erbe Europas schädigen.

Gefälschte Produkte werden oft mit Luxusgütern oder dem Bekleidungs- und Modesektor in Verbindung gebracht. Laut der Bewertung der Bedrohung durch die Kriminalität im Bereich des geistigen Eigentums für das Jahr 2022 waren Lebensmittel - insbesondere Kekse, Nudeln, Chips und Süßigkeiten - im Jahr 2020 die am zweithäufigsten beschlagnahmte Warenkategorie an den Außengrenzen der EU.

Jüngste Erkenntnisse zeigen das alarmierende Ausmaß dieser kriminellen Aktivitäten. Der SOCTA-Bericht 2025 (European Union Serious and Organised Crime Threat Assessment) von Europol hebt hervor, dass das Wachstum des elektronischen Handels den Fälschern neue Möglichkeiten eröffnet hat, gefälschte Lebensmittel zu vertreiben, so dass es für die Verbraucher immer schwieriger wird, echte Produkte zu erkennen. Kriminelle manipulieren Lebensmitteletiketten und -verpackungen und passen auch die Herstellungsprozesse an, wobei sie es auf hochwertige Produkte abgesehen haben.

Auch die Strafverfolgungsmaßnahmen vor Ort haben das Ausmaß des Problems deutlich gemacht. Bei der jährlich durchgeführten gemeinsamen Europol-Interpol-Operation OPSON wurden im Jahr 2024 gefälschte und minderwertige Lebensmittel im Wert von 91 Millionen Euro beschlagnahmt.

Gesundheitsrisiken
Gesundheitsrisiken bleiben ein Hauptanliegen. Der SOCTA-Bericht 2021 warnt davor, dass in gefälschten Lebensmitteln gefährliche Stoffe wie Methanol, Quecksilber, Fipronil und verschiedene Insektizide oder Pestizide gefunden wurden.

Wirtschaftliche Auswirkungen
Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen sind erheblich. Nach den Daten des EUIPO war der Wein- und Spirituosensektor im Zeitraum 2013-2017 einer der am stärksten von Fälschungen betroffenen Sektoren. Insgesamt gingen in der EU jährlich 2,28 Mrd. EUR an Umsatz verloren und fast 5 700 Arbeitsplätze wurden durch Fälschungen vernichtet. Auch die Steuerausfälle bei diesen Produkten waren mit fast 2 Mrd. EUR erheblich.

Wie sich die Verbraucher schützen können
Die EUIPO-Kampagne „Was kommt auf Ihren Tisch?“ bietet praktische Ratschläge für Verbraucher, wie sie sich vor gefälschten Produkten schützen können:

  • Kaufen Sie bei offiziellen Einzelhändlern und Vertriebskanälen
  • Überprüfen Sie die Produktkennzeichnung und die Herkunft
  • Achten Sie auf EU-Kennzeichnungen mit geografischen Angaben (g.A.) wie g.U., g.g.A. und g.t.S.
  • Untersuchen Sie Verpackungen und Produkte auf Mängel oder Rechtschreibfehler
  • Verwenden Sie Authentifizierungsinstrumente wie QR-Codes und Hologramme

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