Brauereien steigern Produktion alkoholfreien Bieres

Dass in Deutschland immer weniger Bier getrunken wird, ist längst bekannt. Von einem Trend kann man daher kaum noch sprechen, allenfalls von einem Langzeittrend. Ein neues Bewusstsein für Gesundheit in der jüngeren Generation, eine alternde Gesellschaft sowie zuletzt die Corona-Krise werden hier als Ursachen genannt. Sofern in Gerste, Hopfen und Malz kein Impfstoff oder ein Enzym gegen das Altern entdeckt wird, ist gegen letztgenannte Ursachen kein Kraut gewachsen. Das haben die Brauereien erkannt und ein Bier für eine Klientel entwickelt, für die Gesundheit stärker im Fokus steht: mit null Alkoholgehalt.

Alkoholfreies Bier in deutschen Brauereien hat Tradition

Puristen kann hier gleich der Wind aus den Segeln genommen oder besser der Schaum vor dem Mund weggewischt werden. Bier ohne Alkohol ist kein Sakrileg. Denn Bier ohne Alkoholgehalt wurde auch schon zu anderen Krisenzeiten in deutschen Brauereien produziert. Als der Durst nicht gefahrlos mittels Brunnenwasser gelöscht werden konnte, da dieses verunreinigt war, also zu Zeiten, als das deutsche Reinheitsgebot entstand, wurde bereits alkoholfreies Bier gebraut. Nüchtern betrachtet wären das Bauen imposanter Kathedralen, bahnbrechende Erfindungen und gesellschaftliche Entwicklungen unter konstantem Alkoholpegel wohl kaum möglich gewesen.

Bierkonsum ohne Alkohol in Zahlen

Die Vorstellungen von Gesundheit und Fitness, also dem eigenen Körper als Kathedrale, waren damals sicherlich andere als heute. Heutzutage entspricht es dem Zeitgeist, gesund und fit zu sein, da passt das Durstlöschen mit Bier nicht ganz ins Bild. Diesem Umstand begegnen die Brauereien, indem sie alkoholfreies Bier brauen. Das Bundesamt für Statistik gab hier unlängst Zahlen bekannt: 411 Millionen Liter alkoholfreies Bier wurden 2021 gebraut, das sind 74% mehr als 2011, als noch 236 Millionen alkoholfreies Bier gebraut wurden. Nicht eingerechnet in diese Werte sind niedrigprozentige Biersorten sowie Radler und andere Mischgetränke.

Bedeutung für Brauereien

Die Entwicklung ist nicht neu, sondern stetig. Das Kerngeschäft für Brauereien bleibt aber das Brauen von Bier mit Alkoholgehalt. Gerade für kleinere Brauereien in Deutschland stellt diese Parallelproduktion ein Problem dar, denn Braukessel stehen hier in geringerem Maße zur Verfügung und die Umstellung auf andere Biersorten ist mit hohem Aufwand verbunden.

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