Bierpulver: Klosterbrauerei wagt die Disruption und will traditionelle Brautechnologie revolutionieren

Man nehme: Neuzeller Bierpulver plus Wasser: Sieht aus wie Bier! Schmeckt wie Bier! Ist Bier! Mit echter Schaumkrone! Vorerst noch alkoholfrei!

Klosterbrauerei entwickelt Bierpulver
© Klosterbrauerei Neuzelle GmbH
24.03.2023
Quelle:  Firmennews

Die Klosterbrauerei Neuzelle hat gemeinsam mit Technologiepartnern nach fast zwei Jahren Forschung (gefördert vom BMWi) ein Bierpulver (Dryest Beer) entwickelt, das in dieser Form zwar schon in kleinen Mengen vermarktet werden kann, aber noch bis Mitte 2023 im Markt getestet werden soll.

Dabei handelt es sich um ein mit herkömmlicher Technologie speziell gebrautes dextrinreiches Bier der Klosterbrauerei, das zu einem in Wasser löslichem Bierpulver/Granulat verarbeitet und aufbereitet wurde.

„Die Zeit ist reif, um im Angesicht des Umganges mit unserer Umwelt auch die klassische Bierherstellung und -logistik auf den Prüfstand zu stellen,“ kommentiert der Gesellschafter der Klosterbrauerei Neuzelle, Helmut Fritsche, das revolutionäre Vorhaben. „Weltweit werden Milliarden Liter Wasser zum Verbraucher transportiert, denn Bier besteht nun mal aus bis zu 90 Prozent Wasser. Aus Umweltsicht sparen wir daher schon beim Transport, aber noch nicht beim Einsatz der Ressourcen und bei den Kosten zur Herstellung.“

Deshalb ist das vorliegende Bierpulver auch nur der erste Schritt. Die Klosterbrauer wollen den Herstellungsprozess des Basisproduktes für das Bierpulver dahingehend weiterentwickeln, dass der traditionelle Brauprozess prozesstechnisch komprimiert und transformiert wird und damit nicht mehr erforderlich ist. Damit soll ein Maximum an Kosten und Ressourcen schon im Herstellungsprozess des Basisproduktes (Einsatzstoffe, Arbeitseinsatz, Energie etc.) eingespart werden. Außerdem soll im nächsten Schritt im Bierpulver Alkohol gebunden werden.

„Wir wissen auch, dass die klassischen Pils-Trinker und alle Craft-Beer-Enthusiasten vor allem in Deutschland unserem Produkt erstmal skeptisch gegenüberstehen werden,“ ergänzt der Geschäftsführer der Klosterbrauerei, Stefan Fritsche. „Es geht auch nicht nur darum, ein neues Produkt auf den Markt zu bringen, sondern das Geschäftsmodell Bier zu disruptieren. Wir sehen unsere Kernzielgruppe deshalb nicht vorwiegend beim klassischen deutschen Endverbraucher, sondern bei globalen Wiederverkäufern (Dryest Beer Konfektionierern), die nicht zwingend Braukenntnisse haben müssen, die aber das Granulat für den Endverbraucher anwendungsgerecht einsatzfähig machen können. Geografisch avisieren wir mit unserem alkoholfreien Bierpulver vor allem transportintensive Export-Märkte an, wie Länder in Asien und Afrika. Natürlich soll das Bierpulver auch in Europa vermarktet werden und mittelfristig aus einer Nische einen eigenständigen Markt machen.“

Dazu werden jetzt Gespräche mit Investoren geführt, die gemeinsam mit der Klosterbrauerei einerseits in die Test-Vermarktung gehen und andererseits den Prozess der Herstellung des Bierpulvers weiter optimieren. Neben den schon vorhandenen Technologiepartnern brauchen die Klosterbrauer diese Investmentpartner, um gemeinsam das visionäre Geschäftsmodell umzusetzen und zu finanzieren.

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