Blau sein oder blau machen - was hat die Farbe mit dem Alkohol zu tun?

Warum ist man eigentlich blau, wenn man betrunken ist? Der Ausdruck "blau sein" für den alkoholisierten Zustand hat tatsächlich etwas mit der Farbe Blau zu tun.

Färberwaid - zum Blaufärben
© Bild von Annette Meyer auf Pixabay
22.04.2024

Im Mittelalter wurde die heimische Pflanze Färberwaid (Isatis tinctoria) verwendet, um blaue Farbe herzustellen. Außer Färberwaid brauchte man zur Blauherstellung noch sonniges, warmes Wetter, Alkohol und Urin. Daher haben die Färber den Alkohol erst einmal getrunken und ihn dann in Form von Urin wieder ausgeschieden. So konnten die Färber gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen...

Die Blätter des Färberwaids wurden in einen Bottich gelegt und mit Flüssigkeit bedeckt. Daher tranken die Färber den ganzen Tag Bier - und urinierten in den Bottich. Doch die Gärung alleine reichte nicht aus, es musste auch starke Sonneneinstrahlung vorhanden sein, um blaue Farbe zu erzeugen.

Daher sah der Arbeitstag der Färber am Tag des Blaufärbens so aus: In der Sonne liegen, viel Alkohol trinken, in den Bottich urinieren und ab und zu umrühren. Aus dieser Zeit stammt "blau sein" für "betrunken sein". Aus demselben Zusammenhang kommt auch „blau machen“ (nicht arbeiten, "schwänzen"), da die Färber am Tag des Blaufärbens eben kaum arbeiteten.

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