Britische Teekultur - Warum ist Tee beliebter als Kaffee?

Die Britische Teekultur entstand im 17. Jahrhundert und ist über das Vereinigte Königreich hinaus bekannt. Das Teetrinken gehört zur britischen Lebensart, vor allem der Nachmittagstee (tea time) wird oftmals zelebriert und nach bestimmten Regeln serviert.

Die Britische Teekultur entstand im 17. Jahrhundert und gehört zur britischen Lebensart.
© Bild von Anna Teodoro auf Unsplash
24.10.2022

Doch war es ursprünglich eine Portugiesin, die Tee in England populär machte. Überliefert ist die Bitte von Katharina von Braganza (1638–1705), der Infantin von Portugal, nach einer Tasse Tee und die Antwort ihres Gemahls Karls II.: „In England trinken wir keinen Tee. Vielleicht würde ein Bier reichen?“( “We don’t drink tea in England. But maybe some ale will do?”) Da Katharina aber gerne Tee trank, wurde Tee aus China nach Großbritannien eingeführt.

Im Zuge des britischen Überseehandels begann Großbritannien Mitte des 17. Jahrhunderts damit, Tee zunächst aus China zu importieren. Dieser war damals aber nur für die Oberschicht erschwinglich und galt dementsprechend als Statussymbol. Königin Anne (1665–1714) trug zur Popularität des Teetrinkens bei, indem sie zum Frühstück statt des üblichen Warmbiers lieber Tee trank.

Nach 1750 wurden die ersten Teegärten eröffnet, in denen Tee im Freien getrunken wurde. Während Frauen der Zutritt zu den Kaffeehäusern verwehrt wurde, standen ihnen die Teegärten offen. Und als 1783 die Teesteuern gesenkt wurden, konnte sich die Mittelschicht, die bis dahin den günstigeren Kaffee getrunken hatte, Tee leisten. Später folgten dann die Familien der Arbeiter ihrem Beispiel.

Teezubereitung
Briten trinken fast ausschließlich schwarzen Tee, vorzugsweise unaromatisiert und gerne die kräftigen Sorten. Lose Teeblätter (seit dem 20. Jahrhundert auch Teebeutel) werden in die Kanne gegeben und mit siedendem Wasser überbrüht, wo sie verbleiben, sodass der Tee allmählich immer stärker wird. Daher wird mitunter zusätzlich heißes Wasser nachgegossen. Außerdem trinken die meisten Briten ihren Tee mit Milch, denn dadurch wird er milder. Im Königreich gibt es die Streitfrage zwischen den jeweiligen Anhängern der Prinzipien Milk-in-first (Mif) und Tea-in-first (Tif). Früher diente Mif zum Schutz von zerbrechlichen Porzellantassen. Auswirkungen auf den Geschmack soll es aber nicht geben.

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