Entkoffeinierter Kaffee: So wird dem Kaffee das Koffein entzogen
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Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke weltweit. Allerdings vertragen nicht alle Menschen das darin enthaltene Koffein gleich gut. Für sie gibt es entkoffeinierten Kaffee. Doch wie wird dem Kaffee eigentlich das Koffein entzogen? Hier ein Überblick über die gängigsten Entkoffeinierungsverfahren.

Der Sinn der Entkoffeinierung
Koffein ist ein Alkaloid, das anregend auf den menschlichen Organismus wirkt. Es steigert Konzentration und Aufmerksamkeit, kann aber auch zu Nervosität, Unruhe und Schlafstörungen führen. Manche Menschen reagieren empfindlicher auf Koffein. Für sie ist entkoffeinierter Kaffee eine gute Alternative, um die Vorteile des Kaffeegenusses ohne die Nebenwirkungen zu nutzen. Auch abends kann man bedenkenlos eine Tasse entkoffeinierten Kaffee trinken, ohne Einschlafprobleme befürchten zu müssen.
Die Entkoffeinierungsverfahren
Die Entkoffeinierung findet bereits bei den rohen, ungerösteten Kaffeebohnen statt. Ziel ist es, möglichst nur das Koffein zu entfernen und die übrigen geschmacksgebenden Inhaltsstoffe zu erhalten. Dafür kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz:
- Beim Schweizer Wasser-Prozess werden die Bohnen nur mit heißem Wasser und Aktivkohlefiltern behandelt. Es ist ein rein physikalisches Verfahren ohne Chemikalien.
- Im direkten Verfahren werden die Bohnen nach einer Vorbehandlung mit Wasserdampf für mehrere Stunden in Dichlormethan oder Ethylacetat eingelegt. Diese Lösungsmittel entziehen den Bohnen das Koffein.
- Das indirekte Verfahren funktioniert ähnlich, nur dass hier zunächst alle wasserlöslichen Stoffe aus den Bohnen herausgelöst werden. Aus der so entstandenen Lösung wird dann das Koffein extrahiert.
- Beim CO2-Verfahren wird überkritisches Kohlenstoffdioxid unter hohem Druck durch die Bohnen geleitet. Es entzieht ihnen schonend das Koffein.
- Beim Triglycerid-Verfahren kommen heiße Kaffeebohnenöle zum Einsatz, die das Koffein an sich binden.
Restgehalt und Geschmack
Ganz ohne Koffein ist auch entkoffeinierter Kaffee nicht. In der EU darf er bis zu 0,1% Restgehalt aufweisen. Das entspricht etwa 3-15 mg Koffein pro Tasse, deutlich weniger als bei normalem Kaffee mit ca. 85 mg.
Geschmacklich schneidet koffeinfreier Kaffee in Tests oft etwas schlechter ab als normale Sorten. Grund ist der unvermeidbare Verlust anderer Inhaltsstoffe bei der Entkoffeinierung. Dennoch gibt es inzwischen sehr gute Qualitäten, bei denen die meisten Kaffeetrinker kaum einen Unterschied bemerken.