Kaffee – ein „rauschhaftes“ und „teuflisches“ Getränk

Kaffee gehört neben Wasser und Tee zu den drei meistgetrunkenen Getränken weltweit und ist aus dem Alltagsleben vieler Menschen nicht mehr wegzudenken.

Kaffee - Teufelszeug oder Trendgetränk?
© Bild von 1195798 auf Pixabay
03.10.2022

Im Jahr 2015 hat statistisch jede/r Deutsche/r täglich 129,2 Liter Kaffee getrunken. Doch unter den Top 5 der Kaffeetrinkenden Länder befindet sich übrigens keins der Länder, die Kaffee produzieren.

Wie ist Kaffee gerade in nicht-produzierenden Ländern so beliebt geworden?

1454 besuchte der Mufti vom Jemen das heutige Äthiopien und sah dort seine Landsleute Kaffee trinken. Er war beeindruckt von dem Getränk und seiner Wirkung. Durch seine ausdrückliche Zustimmung wurde Kaffee zu einem beliebten Getränk unter den religiösen Führern des Jemen, die Kaffee in religiösen Zeremonien verwendeten.

In Mekka entwickelte sich Kaffee durch die Errichtung von Kaffeehäusern schließlich von einem religiösen Getränk zu einem Trend-Getränk.

Doch Kaffee löste schon immer Kontroversen aus. Grund dafür war, dass das Fruchtfleisch der Bohne auch zur Herstellung von Alkohol verwendet werden kann – und der Koran verbietet den Konsum von Alkohol und anderen Rauschmitteln. Einige Muslime sahen deshalb Kaffee als Rauschmittel an, andere wiederum argumentierten, dass Kaffee lediglich stimulierend wirke, aber kein Rauschmittel sei. Langer Rede kurzer Sinn: Die Kaffeefreunde gewannen diesen Streit.

Venezianische Händler führten Kaffee 1615 schließlich in Europa ein, doch auch in Italien kam es nun zu Kontroversen. Einige Kleriker wollten Kaffee verbieten, da sie ihn als Getränk des Teufels ansahen. Doch hier griff nun Papst Clemens VIII ein, der ein großer Kaffeefreund war. Er erklärte, Kaffee sollte getauft werden, um zu einem wahren christlichen Getränk zu werden.

Und so eröffnete 1683 das erste Kaffeehaus in Venedig und im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts etablierten sich Kaffeehäuser überall in Europa. Der Kaffee trat seinen Siegeszug um die Welt an.

Das könnte Sie auch interessieren


 

Ausgewählte Topnews aus der Getränkeindustrie