Wie Kaffee Brasiliens Olympia-Teilnahme 1932 ermöglichte

Die Olympischen Spiele 1932 in Los Angeles standen ganz im Zeichen der Weltwirtschaftskrise. Viele Länder konnten sich die Teilnahme kaum leisten. Doch Brasilien fand einen kreativen Weg, um trotzdem dabei zu sein: mit Kaffee.

Kaffeebohnen
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23.06.2025
Quelle:  Verschiedene Quellen im Internet

Brasiliens Kaffee-Krise finanziert Olympia-Traum

Als weltweit größter Kaffeeproduzent litt Brasilien Anfang der 1930er Jahre stark unter dem Preisverfall. Die Regierung kaufte daher Teile der Überproduktion auf. 50.000 Sack dieses Kaffees stellte sie dem Olympia-Team zur Verfügung. Der Plan: Die Athleten sollten den Kaffee auf der Reise nach Los Angeles verkaufen, um ihre Teilnahme zu finanzieren.

Beschwerliche Reise mit bitterem Nachgeschmack

Am 25. Juni 1932 stach die "Itaquicê" mit 69 Athleten und dem Kaffee von Rio de Janeiro aus in See. Doch der Kaffee-Verkauf lief schleppend. Als das Schiff in Los Angeles ankam, konnten sich nur 24 Sportler die Ausschiffungsgebühr leisten. Der Rest musste an Bord bleiben, während die "Itaquicê" weiteren Kaffee in San Francisco verkaufte.

Magere sportliche Ausbeute

Bei den Wettkämpfen selbst schnitt Brasilien enttäuschend ab. Kein einziger Athlet gewann eine Medaille, die beste Platzierung war ein sechster Platz. Immerhin sorgte der Langstreckenläufer Adalberto Cardoso für olympischen Geist: Er reiste auf eigene Faust von San Francisco nach Los Angeles und schaffte es 10 Minuten vor seinem 10.000-Meter-Lauf ins Stadion - barfuß und völlig erschöpft wurde er Letzter.

Schwieriger Heimweg

Die Rückreise gestaltete sich ebenfalls schwierig: In Brasilien war eine Revolution ausgebrochen, viele Häfen waren blockiert. Die Athleten mussten auf abenteuerlichen Wegen heimkehren. Der Kaffee war immerhin komplett verkauft.

So ermöglichte Kaffee Brasiliens Sportlern 1932 die Olympia-Teilnahme - wenn auch unter widrigen Umständen. Die Geschichte des "Olympia-Kaffees" bleibt eine der kuriosesten Episoden der Olympischen Spiele.