Cognac und Weinbrand: Die faszinierende Geschichte des "deutschen Cognacs"

Vom deutschen Cognac zum Weinbrand

Ende des 19. Jahrhunderts begannen deutsche Brennereien, nach französischem Vorbild Weinbrand herzustellen. Einer der Vorreiter war Hugo Asbach, der 1892 in Rüdesheim am Rhein eine "Export-Compagnie für deutschen Cognac" gründete. Die Spirituose wurde zunächst als "Rüdesheimer Cognac" vermarktet.

1907 ließ Asbach den Begriff "Weinbrand" als deutsche Bezeichnung für Cognac eintragen. Nach dem Ersten Weltkrieg untersagte der Versailler Vertrag deutschen Herstellern jedoch die Nutzung des Begriffs Cognac. Daraufhin etablierte sich Weinbrand als eigenständige Spirituosengattung in Deutschland.

Asbach Uralt wird zur Kultmarke

Die Marke Asbach Uralt entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zur bekanntesten Weinbrand-Marke Deutschlands. Werbebotschaften wie "Im Asbach Uralt ist der Geist des Weines" prägten die Markenidentität. Auch mit Innovationen wie der Asbach-Praline mit Weinbrand-Füllung setzte das Unternehmen Akzente.

Bis heute ist Asbach Uralt tief in der deutschen Trinkkultur verwurzelt. Der Markenname wird sogar umgangssprachlich als Synonym für "uralt" verwendet. Seit 2002 gehört die Marke zur Semper idem Underberg AG.

Beliebte Mischgetränke mit Weinbrand

Weinbrand wird in Deutschland gerne pur genossen, ist aber auch Basis für populäre Mischgetränke:

Futschi: Weinbrand-Cola im Verhältnis 1:3, regional auch als Peng, Rüscherl oder Oschi bekannt. Fertig gemischt als Asbach Cola erhältlich.
Rüdesheimer Kaffee: Heißer Kaffee mit Asbach Uralt und Schlagsahne, 1957 in Rüdesheim erfunden.

Cognac und Weinbrand blicken auf eine lange Tradition zurück. Aus dem einst "deutschen Cognac" ist eine eigenständige Spirituosengattung mit unverwechselbarem Charakter geworden. Ob pur oder in Mischgetränken - Weinbrand hat sich als Klassiker in der deutschen Trinkkultur etabliert.