Pepsi Cola und Coca Cola im Weltall

Wir schreiben das Jahr 1984 - Coca-Cola fragt bei der NASA an, ob es möglich sei, eine kohlensäurehaltige Cola im All zu trinken. Die NASA gab nichtsahnend das GO für einen kleinen Versuch. Im Carbonated Beverage Dispenser Evaluation (CBDE) genannten Experiment, sollten die Astronauten eine speziell für das Weltall entwickelte Cola-Dose ausprobieren und in der Schwerelosigkeit davon trinken.

Dies drang jedoch zum Konkurrenten Pepsi durch und die NASA willigte ein, das Experiment zu verschieben, damit Pepsi auch Gelegenheit bekam, eine Weltall-Dose zu entwickeln.

Doch leider hatten die Getränkehersteller ständig widersprüchliche Sonderwünsche, so dass der NASA langsam dämmerte, dass sie hier als Werbeinstrument benutzt wurde - und die Astronauten waren ebenfalls genervt von den ständig geänderten Anweisungen. Loren Acton, der als Nutzlastspezialist während des Fluges das Labor betreute, erklärte dazu, dass die Aktion mit den Getränkedosen mehr Zeit und Aufmerksamkeit beanspruchte als die Vorbereitung auf die wirklich wichtigen Experimente.

Die Crew flog also 1985 ins All und führte mit zwei verschiedenen Teams in 12-Stunden-Schichten Experimente durch, wobei Team "blau" die vier Coca-Colas zum Testen bekamen, und Team „rot“ die Pepsi-Dosen testete.

Alle Versuche verliefen eher mäßig, was auch an dem Problem der Schwerelosigkeit liegt. Denn während die Schwerkraft Flüssigkeiten und Nahrung nach unten zieht, und die überschüssige Kohlensäure durch Aufstoßen leicht entweicht, fehlt im All dieser natürliche Trennmechanismus. Flüssigkeiten bewegen sich frei im Raum und Aufstoßen bewirkt ein Übergeben. Die Folge: Magendrücken. Appetitlosigkeit und Blähungen.

Zwar setzte sich die Idee der Weltraum-Cola nicht durch, doch für Pepsi und Coca-Cola war die Aktion trotzdem ein Marketing-Hit. Für die Wissenschaft war der Wert hingegen überschaubar, denn dass kohlensäurehaltige Getränke nur sehr bedingt für die Schwerelosigkeit geeignet sind, war eigentlich abzusehen gewesen.