Weinflaschen: Korken oder Schraubverschluss?

Mehr und mehr findet man Weinflaschen mit Schraubverschluss. Doch früher galten Weine in Flaschen mit Schraubverschluss als Billigweine. Ist dies nur ein Klischee oder steckt ein Körnchen Wahrheit dahinter?

Weinflaschen mit Schraubverschluss
© Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay
28.03.2022

Naturkork
Naturkork wird überwiegend aus der Rinde der Korkeiche aus Ländern des Mittelmeerraumes gewonnen. Die Korkrinde wird alle acht bis zehn Jahre geschält – und zwar erstmals, wenn die Bäume ein Alter von rund 25 Jahren erreicht haben. Die erste Schälung wird allerdings noch nicht für die Korken-Produktion verwendet. Die Herstellung ist also langwierig und teuer.
Manchmal kann Korkgeschmack auftreten. Hauptgrund dafür ist eine Verunreinigung des Korkens mit TCA (Trichloranisol), die aus einem Schimmelpilz entsteht.

Schraubverschluss
Früher wurden nur für sehr einfache Weine in Flaschen mit Schraubverschluss abgefüllt. Mittlerweile sind aber auch viele edle Weine mit einem Schraubverschluss ausgestattet. Dies gilt nicht nur für große Weine aus Übersee, sondern auch immer häufiger für edle Rotweine aus Deutschland, Spanien und Italien. Die meisten Winzer in Europa und insbesondere in Frankreich jedoch sind bei edlen Rotweinen der klassischen Verschlussart Naturkork treu geblieben, da der Wein angeblich einen Naturkorken braucht, um zu atmen.

Kunststoffkorken
Diese Verschlussart wird häufig für einfache Rotweine sowie für Rosé- und Weißweine verwendet. Durch die geringen Herstellungskosten sind Kunststoffkorken bei vielen Winzern recht beliebt geworden. Eine lange Weinlagerung ist erfahrungsgemäß mit Kunststoffkorken nicht sinnvoll, da der Kunststoff mit der Zeit ermüdet.

Viele Weinfreunde sind in den letzten Jahren zu Fans des Schraubverschlusses geworden. Zwar fehlen hier die Zeremonie des Korkenziehens und ebenso das Geräusch des ploppenden Korkens – dafür entfallen aber auch mögliche Korkschmecker.

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