Pastis - Nachfolger des verbotenen Absinths

Pastis ist eine Spirituose aus Anis mit Ursprung in Frankreich und enthält typischerweise 40 bis 45 Volumenprozent Alkohol. Heute wird statt Anis meist der aus China und Vietnam stammende Sternanis verwendet.

Pastis - Nachfolger des verbotenen Absinths
© Bild von Heike Schauz auf Pixabay
06.12.2021

Pastis gilt als typisch französischer Schnaps, der vor allem in Südfrankreich verbreitet ist. Doch tatsächlich handelt es sich eigentlich um eine relativ junge Spirituose. Im März 1915 wurden Herstellung, Vertrieb und Konsum der Thujon-haltigen Kräuterspirituose Absinth sowie von ähnlichen Spirituosen, beispielsweise den Anislikören, verboten. Thujone sind nämlich Nervengifte, die in höherer Dosierung Verwirrtheit, epileptische Krämpfe, Schwindel, Halluzinationen und Wahnvorstellungen hervorrufen können.

In der Provence stellten Bauern daher heimlich einen Ersatz für den verbotenen Absinth her: Pastis. Denn erst 1922 wurde in Frankreich gesetzlich anerkannt, dass Anisliköre im Unterschied zu Absinth bis auf den Alkohol unschädlich seien und somit wieder erlaubt waren.

Pastis wird traditionell mit (Eis-)Wasser (5–6 Teile Wasser auf einen Teil Pastis) getrunken. Die dabei auftretende Verdünnung sorgt dafür, dass zuvor im Alkohol gelöste ätherische Öle unlöslich werden. Die Farbe des eigentlich dunkelgelben bis bronzefarbenen Schnapses schlägt so in ein eher milchiges Weißgelb um.

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